Die Blinden wandern in der Nacht
Nachts gelingt es den Blinden viel eher
diese weite Welt zu erfassen
Es ist ruhiger, sie kommen näher
Und queren die breitesten Straßen
Kein Schwarz oder Weiß nur Steine
Sind in Kälte dann noch zu spüren
An den Mauern entlang
Ja so lang
Ewig lang
kahle Wände ganz glatt ohne Türen
Und dahinter in Hitze und Hetze,
getrieben von Eile und Geld
Männer, Frauen, Kinder, die Netze
Grundschleppnetze der restlichen Welt
Nun den Menschen bleibt eins
Diese Wand zu umgehen
Doch Musik prallt bloß ab
Ja sie bleibt einfach stehen
Sie versinkt in den Wänden
Eingesaugt vom Stein
Festgehalten von Händen
Stirbt sie drin, nein oh nein
Es ist Schlimm so zu verenden
Den Tod taktil dann zu erfassen
Die Blinden sind im Vorteil denn
Sie queren leichter nachts die Straßen
....
Übersetzt aus dem Russischen
(frei nach Joseph Brodsky -
Die Blinden wandern in der Nacht)