Das Leben ruht  
Dem Tod entrissen 
Mit sich zufrieden  
Auf dem Kissen 
Es quellt fast über 
Schmatzt 
Stößt auf 
Das Leben lebt, gebiert und tauft 
Wo bleibt der Tod? 
Er läuft umher 
Er ist so hungrig, einsam, leer… 
So lädt er nun das Leben ein 
„Mein Lieber Freund sag nicht nein! 
Ich weiß ich war nicht immer fair 
Komm doch vorbei, ich bitte sehr 
Ich bin ein anderer geworden 
Ich will nicht mehr töten, morden 
Ich freue mich mit dir zu sein  
Mein lieber Freund sag nicht nein“ 
Das Leben fragt „Wenn ich das tu 
Hab ich dann endlich meine Ruh? 
Ich komm vorbei  
Es ist nicht schwer 
Doch du belästigst mich nicht mehr 
Mit deinem ewig gleichen Lied 
vertreibst du mir den Appetit 
Du streichst die ganze Zeit umher 
So ungestillt, altmodisch, leer...“ 
So kam das Leben nun als Gast  
Beim Tod vorbei und machte Rast 
Es hielt die Stellung an der Bar 
Doch kam dem Tod nicht allzu nah 
Der Tod war guter Hausmann 
Er hat gekocht und bot jetzt an 
Das Leben aß und trank und aß  
Vergaß die Höfflichkeit und Maß 
Erst unterm Tisch zu sich gekommen 
Sprach es nun leise und benommen 
„Du, Tot! 
Hör zu! 
Du bist so öde! 
So langweilig und viel zu schnöde 
Dein Haus stinkt nach Langeweile 
Lass es doch zu, dass ich dich heile 
Ich schmücke dich mit frischen Blumen 
Du kannst dich dann der Schönheit rühmen 
Ich wasche dich im blauen Tau 
Es klappt! 
Das weiß ich ganz genau“ 
 
Der Tod blickt auf  
Skeptisch 
Trüb 
„Du willst, dass ich die Freude üb? 
Dass ich das Trauerspiel vergesse 
Und lustig singe, tanz und esse? 
Dass ich nicht mehr ständig klage 
Dass ich die neuen Wege wage? 
Nun ja.. 
Ich bin leicht aus der Übung… 
Ich bin der hellen Sonne Trübung!!! 
Ich bin der Hunger, Aids und Pest!!! 
Hab nicht viel Ahnung von dem Rest… 
Gott schenkte mir dies Ewigsein 
Doch meine Seele ist aus Stein 
Ich wollte nie nach mehr suchen… 
Doch gut, ich werde es versuchen!“ 
Das Leben lächelt  
„Abgemacht! 
Du wirst dich ändern!  
Über Nacht!....“ 
….. 
Der neue Tod im hellen Schein 
Verjungt und schick und lupenrein…. 
Er hat’s geschafft sich neu zu färben 
Und auf der Erde stoppt das Sterben 
Die alten Blätter leben weiter 
Die Leichen wandern froh und heiter 
Die Pflanzen wachsen bis zum Dach 
Nichts hält das Leben noch in Schach  
Vorbei sind Ruhe, Stille, Frieden 
Und nur der Tod ist jetzt zufrieden 
Er dankt ganz herzlich „Liebes Leben! 
Ich spüre jetzt das neue Streben!  
Nach Freude, Glück und Harmonie! 
Und früher fühlte ich es nie  
Ich bin jetzt wirklich neues Wesen! 
Ich möchte in den Sternen lesen 
Ich will die Wälder neu erkunden  
Vorbei ist es mit Leid und Wunden 
Ach lieber Gott! 
Ach lieber Gott! 
Der alte Tod ist endlich tot." 
Das Leben schaut seltsam drein 
Hört lange zu und schreit dann „NEIN!!!!! 
Den Fischen fehlt im See der Platz 
Die Wälder wuchern, Erde platzt 
Ja alles braucht Zeit und Maß  
Kehr nun zurück! „ 
Der Tod fragt „Wa-a-a-s???“ 
Das Leben schreit „Die Vögel nisten  
auf allen Ecken und den Pisten 
Auf den Dächern,  
unter Brücken  
sogar bei Pferden auf den Rücken 
Bis zu dem Himmel springen Läuse 
In Kellern stapeln sich die Mäuse 
Die Menschen sind nun ohne Zahl 
Du Tod,  
Du hast jetzt keine Wahl!!! 
Denn alles braucht Zeit und Maß 
Von Nutzen sind die Angst und Hass! 
Die Trauerzeit, der Tod und Frust!“ 
Das Leben schlägt sich auf die Brust 
 
Der Tod erwidert „Leid und Sterben?  
Dann musst du selbst zum Tode werden!!! 
Und ich mag Grünzeug, Liebe, Frieden 
Ich wär als Leben ganz zufrieden…“ 
Und so vollzog sich dieser Tausch  
Vom stillen Tod zum Lebensrausch… 
 
PS. 
Was lehrt uns nun dieses Gedicht? 
Sogar im Dunkeln ist das Licht? 
Du sollst nicht schlecht sein und nicht richten? 
Such nicht nach Sinn in den Gedichten?... 
 
Der Dichter schweigt  
Und guckt verlegen 
Er dichtet nur des 
                                 a) Spaßes 
                                  b) Geldes 
                                 c) Lobes  
                                                    wegen... 
               
                
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